Das Projekt

Wer sind wir?

Univ.-Prof. Dr. David Kollosche (Projektleiter)

E-Mail: david.kollosche@aau.at

Ich bin Universitätsprofessor für Didaktik der Mathematik an der Universität Klagenfurt und interessiere mich insbesondere dafür, warum es Schüler:innen trotz immer besseren didaktischen Angeboten schwerfällt, für sich Sinn im Mathematikunterricht zu sehen. Ich möchte Schüler:innen und Lehrer:innen nicht bevormunden, sondern mit ihnen mehr über unser Verhältnis zum Mathematikunterricht lernen.

Dipl.-Ing. Chiara Nadine Wang (Projektmitarbeiterin)

E-Mail: chiara.wang@aau.at

Ich bin Doktorandin am Institut für Didaktik der Mathematik an der Universität Klagenfurt und möchte mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam darüber reflektieren, warum die Mathematik relevant für uns alle ist und wozu wir sie eigentlich brauchen. Mein Ziel ist es, bei den Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein für den Sinn des Mathematiklernens zu erlangen und damit möglichst viele für die Mathematik zu begeistern. 


Worum geht’s im Projekt?

Die Relevanz, die Schülerinnen und Schüler dem Mathematikunterricht zuschreiben, ist eine entscheidende Variable für dessen Erfolg. Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass international kaum wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesen Vorstellungen vorliegen. Stattdessen zeigt sich in unterschiedlichen Ländern, so auch in Österreich, dass unter Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schule bestenfalls fragile Vorstellungen zur Relevanz von Mathematikunterricht vorliegen: So wird meist betont, dass Mathematikunterricht der Bewältigung alltäglicher Situationen diene, dann aber auch schnell erkannt, dass diese Erklärung auf die aktuell im Unterricht behandelten Inhalte gerade nicht zutrifft. Fraglich ist vor diesem Hintergrund, wie diese Vorstellungen erfasst und weiterentwickelt werden können, um mehr Schülerinnen und Schülern ein sinnerfülltes Mathematiklernen zu ermöglichen. In diesem Sinne versteht sich dieses Projekt als Beitrag zur Weiterentwicklung des Mathematikunterrichts in Österreich und darüber hinaus.

Dieses Projekt setzt in der Erhebung und Auswertung von Daten auf die Expertise von Schülerinnen und Schülern als Citizen Scientists. Das Projekt hat zum Ziel, Phänomene aufzuzeigen und Erklärungen zu generieren. Die leitenden Forschungsfragen sind, welche Vorstellungen zur Relevanz des Mathematikunterrichts vorliegen, wie diese sinnvoll erhoben werden können und wie sich diese entwickeln und entwickeln lassen.

Teilnehmen werden die Schülerinnen und Schüler von vier Klassen aus der achten oder neunten Jahrgangsstufe an zwei Mittelschulen und zwei Gymnasien. Sie werden zunächst befragt, sind aber bereits bei der Auswertung der Daten als Citizen Scientists aktiv, indem sie die Perspektive des Forschungsteams um ihre Perspektiven ergänzen. An einem Forschungstag an der Universität werden ihnen weitere Ideen zur Relevanz zur Mathematik vorgestellt, um diese mit ihnen zu diskutieren. Einige Schülerinnen und Schüler bleiben auf Wunsch noch länger im Projekt, verfeinern das Erhebungsinstrument, erheben selbst Daten in Parallelklassen und werten diese an einem zweiten Forschungstag aus. Der Mehrwert für die involvierten Schülerinnen und Schüler liegt einerseits darin, dass sie Einblicke gewinnen, wie Forschungsergebnisse zustande kommen, und zum anderen darin, dass sie selbst neue Dimensionen der Relevanz von Mathematik für sich erschließen können. Die Lehrpersonen lernen neue Methoden kennen, um die Relevanz von Mathematik im Unterricht zu thematisieren und ihre Schülerinnen und Schüler für Mathematikunterricht zu motivieren.

What is this project about?

The relevance that students attribute to mathematics education is a crucial variable for its success. Against this background, it is surprising that there is little international scientific evidence on these ideas. Instead, it is evident in various countries, including Austria, that students in secondary school have at best fragile ideas about the relevance of mathematics instruction: For example, it is usually emphasized that mathematics instruction serves to cope with everyday situations, but then it is also quickly recognized that this explanation does not apply to the content currently covered in class. Against this background, it is questionable how these ideas can be captured and further developed in order to enable more students to learn mathematics in a meaningful way. In this sense, this project sees itself as a contribution to the further development of mathematics education in Austria and beyond.

This project relies on the expertise of students as Citizen Scientists in the collection and analysis of data. The project aims to identify phenomena and generate explanations. The guiding research questions are which ideas about the relevance of mathematics education exist, how these can be meaningfully collected, and how they can be developed and evolve.

Students from four eighth- or ninth-grade classes at two middle schools and two high schools will participate. They will be interviewed first, but are already active as Citizen Scientists in the analysis of the data by adding their perspectives to those of the research team. At a research day at the university, further ideas on relevance to mathematics are presented and discussed with them. Some students stay on longer in the project if they wish, refining the survey instrument, collecting data themselves in parallel classes, and evaluating it on a second research day. The added value for the students involved is, on the one hand, that they gain insights into how the research results come about and, on the other hand, that they themselves can open up new dimensions of the relevance of mathematics for themselves. Teachers learn new methods to address the relevance of mathematics in the classroom and to motivate their students for mathematics lessons.